RISIKEN IN DEN LIEFERKETTEN

Risiken in den Lieferketten können viele Ursachen haben und sind nicht immer vorhersehbar.

Die Coronakrise hat uns vielfach gezeigt wie angreifbar unsere Systeme und die globale Vernetzung sind.

Einkäufer müssen wissen, wer an der Lieferkette beteiligt ist, und Risikobereiche ermitteln,

um wesentliche Gefahren für Organisationen und das Gemeinwohl abzuwenden. Dazu bedarf es ein tiefes Verständnis um die Vorgänge in der Lieferkette, was wiederum nur durch Transparenz erreicht werden kann.

Was sind Risiken und wie beeinflussen sie die Lieferketten und unser tägliches Leben?

  • Naturkatastrophen, die immer unberechenbarer werden, stellen eine massive Bedrohung für Lieferketten dar und können ganze Branchen zerstören. Der Klimawandel macht den Menschen überall auf der Welt zu schaffen. Das Beispiel Türkei, ein altes, bewährtes Textilland, mit dem verheerenden Erdbeben, betraf auch viele Textilbetriebe und störte die Lieferkette. 

    Die Einbettung von Überlegungen zur Biodiversität in die Geschäftsentscheidungen – auch über Lieferketten hinweg – ist für Unternehmen von entscheidender Bedeutung, um schädliche Auswirkungen und naturbedingte Risiken zu reduzieren, Abhängigkeiten zu verstehen und zu globalen Umweltzielen beizutragen.

  • Pandemien, wie Covid uns gelehrt hat ist unser Wohlstand ein sehr sensibles Geflecht, das schnell angreifbar ist und langanhaltende Probleme verursachen kann. Es kann aber auch ein Umdenken in der Gesellschaft bewirken, was mit Konsumverzicht und Produkt Selektierung zu tun hat, was bei geschickter Handhabe in positive Effekte gewandelt werden kann.
  • Politische Instabilität wie uns der Krieg zwischen der Ukraine und Russland gezeigt und unsere eigene vermeintliche Stabilität und Sicherheit auf den Kopf gestellt hat.
    Überall auf der Welt entstehen neue Konflikte, die teilweise wie ein Dominoeffekt wirken und auch bisher stabile Länder in Mitleidenschaft ziehen.
    Die sensible Schnittstelle sind die Lieferketten, die unsere Systeme in Frieden zusammenhalten.
    Bei der Auswahl von Lieferanten müssen Einkäufer berücksichtigen, ob und wie potenzielle Lieferanten in ihren Ländern politischen Risiken ausgesetzt sind. So könnte ein Konflikt zwischen Taiwan und China ungeahnte Auswirkungen auf die Lieferkette aus China nach sich ziehen.
    Oder z.B. das Erdbeben in der Türkei, die steigende Inflation und Beschaffungsprobleme bei Zulieferern stellen eine gut funktionierende Zusammenarbeit mit der Türkei auf den Prüfstand.
    Nicht alles, was wir produzieren können wir von heute auf morgen neu umplatzieren.
  • Wirtschaftliche Schwierigkeiten durch Abhängigkeiten von einzelnen Ländern, von Zulieferern, von Rohwarenmärkten, Lieferengpässe und Lieferverzögerungen.
    Die plötzlichen Veränderungen lassen die Preise steigen von der Rohware bis zum fertigen Produkt, was dem Kunden in Europa oft nicht so schnell zu vermitteln ist.
    Der Kunde in Europa hat bei steigenden Preisen Probleme, sich das Produkt überhaupt noch „leisten zu können“.
    Die Lieferkette ist das Rückgrat von Produktion und Handel. Gestörte Lieferketten und eine gestörte Umwelt wirken sich unmittelbar und weltweit auf die Lebensqualität der Menschen aus.
  • Zinssätze und Währungsschwankungen sind ein Folgerisiko
  • Umwelt: Ressourcen- und Flächenverbrauch sowie die hohen umweltschädlichen Emissionen kennzeichnen die Textilindustrie. Chemikalien, Farbstoffe, hoher Wasserverbrauch bei Wasserknappheit, verseuchte Flüsse und hoher Emissionsausstoß sind nur einige Risiken der Textilindustrie. Das Risiko von Wasserknappheit, verseuchtem Wasser, Menschen, die krank werden, ein Zusammenbruch der Natur und des Ökosystems sind hohe Risikofaktoren, mit denen wir uns auseinandersetzen müssen.

    Deshalb ist das Thema
    Kreislaufwirtschaft und Wiederverwendbarkeit von Material so wichtig. Auf unserem Planeten stehen nicht unbegrenzt Ressourcen zur Verfügung.
    Der Prozess ist komplex und umfasst viele Stationen in der Lieferkette:
    Rohstoffgewinnung-Rohstoffverarbeitung-Veredlung/Nassprozesse (z.B. Färben, Ausrüsten) – Konfektionierung-Verkauf-Nutzung-Sammlung-Sortierung-Recycling
    Nachhaltigkeitsziele und die Förderung, Implementierung und Überwachung der Einhaltung von Menschenrechten, Umweltstandards, Geschlechtergerechtigkeit, Aufdeckung von Kinderarbeit, Aufdeckung und Abstellung von Hass und Belästigungen, all das fordert viel Einsatz, Nachweise und permanente Überwachung sowie eine konstruktive Umsetzung in der Lieferkette von der Entstehung des Produktes bis zum Kunden.
  • Compliance: Gesetze, Richtlinien, das Lieferkettengesetz werden zunehmend komplex und fordernder. Der Urwald der Gesetzgebung fordert die Unternehmen zu investieren und Zertifikate und deren Überwachungen sind nicht nur sehr teuer, sondern benötigen zudem geschultes Fachpersonal, das Mangelware ist, und das die Umsetzung auch aktiv vorantreibt, implementiert und überwacht.
  • Reputation: Bei Nichteinhaltung der Vorschriften und Veröffentlichungen der Verfehlungen können Veröffentlichungen über Verfehlungen (z.B. durch NGOs) Unternehmen und ihren guten Ruf ruinieren. In einer globalen Welt der Digitalisierung geht dies sehr schnell und leider selektieren die Menschen vielfach nicht. Sie holen nicht immer umfangreiche Informationen aus unterschiedlichen Quellen ein, um sich einen Gesamteindruck zu verschaffen. Deshalb sind Due-Diligence-Maßnahmen unverzichtbar.
  • Unter Due Diligence versteht man den Prozess, das Geschäftsmodell des Unternehmens zu verstehen, zu analysieren, die Wege der Beschaffung bis zu ihrem Ursprung rückverfolgen zu können und auf Zukunftsfähigkeit zu prüfen. Notfalls rechtzeitig einen anderen Kurs einzuschlagen. Somit ist die Lieferkettentransparenz unabdingbar. Kenne ich meine Lieferketten, kann ich im Zuge meiner unternehmerischen Sorgfaltspflicht Einfluss nehmen und diese ökologisch und menschlich beeinflussen.
  • Angebots/Nachfragerisiken, z.B. in Form von Preissteigerungen durch gestörte Lieferketten, steigende Preise und Lieferengpässe beeinflussen die gesamte Wirtschaft und den Handel, was wiederum auch zu einer Rückentwicklung des Lebensstandards führt. Ein Notfallplan für Störungen ist unerlässlich.

Die heutige Beschaffung von Ware ist demnach um ein Vielfaches komplexer und auch teurer geworden.

Preiserhöhungen am Produkt sind durch steigende Preise in der Lieferkette und neue, hohe Anforderungen an die Lieferkette bedingt. Diese wiederum beruhen auf Verbesserungen in der Rohwarenbeschaffung (z.B. Baumwollanbau), der Verbesserungen der Lebensbedingungen in den Produktionsländern, mehr Umweltschutz und Kontrollen bedingt.

Unser Ziel ist es, nicht nur Umsatz zu generieren, sondern den Menschen, die das Produkt herstellen, auch ein existenzsicherndes Einkommen zu ermöglichen, menschenwürdige, sichere Arbeitsbedingungen zu schaffen, wir setzen uns für Gleichberechtigung der Geschlechter ein, für die Bewahrung und den Schutz der Biodiversität und den Umweltschutz, damit auch kommende Generationen noch Wohlstand und eine intakte Umwelt genießen können.

Wir freuen uns, wenn Sie unseren nächsten, monatlichen Newsletter im Mai lesen und unsere Webseite besuchen würden.

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Unser nächstes Thema: Was geschieht in einer Lieferkette und welchen Einfluss hat

jeder Käufer eines Produktes